Titel: Der Name des Windes
Autor: Patrick Rothfuss
Verlag: Klett-Cotta
Seitenzahl: 864
Ersterscheinung: 27. März 2007
Genre: Fantasy
Klapptext
„»Vielleicht habt ihr von mir gehört« … von Kvothe, dem für die Magie begabten Sohn fahrender Spielleute. Das Lager seiner Truppe findet er verwüstet, die Mutter und den Vater tot – »sie haben einfach die falschen Lieder gesungen«.
Wer aber sind diese Chandrian, die weißglänzenden, schleichenden Mörder seiner Familie? Um ihnen auf die Spur zu kommen, riskiert Kvothe alles. Er lebt als Straßenjunge in der Hafenstadt Tarbean, bis er auf das Arkanum, die Universität für hohe Magie, aufgenommen wird. Vom Namenszauber, der ihn als Kind fast das Leben gekostet hätte, erhofft sich Kvothe die Macht, das Geheimnis der sagenumwobenen Dämonen aufzudecken.
Im Mittelpunkt dieses Leseabenteuers steht ein großer Magier und leidenschaftlicher Wissenschaftler, ein Musiker, dessen Lieder die Sänger zum Weinen bringen … und ein schüchterner Liebhaber.“
Langrezi
Ganz kurz gesagt: „Der Name des Windes“ ist ein riesiger Name (*badummtzz*) im Fantasybereich und das auch zurecht. Ich weiß, für solche Fantasyschinken hat man nicht immer besonders Lust, deswegen möchte ich euch hier ein wenig für diese Geschichte begeistern.
Erstmal ist „Der Name des Windes“ Low Fantasy, das heißt, bis auf ein paar Ausnahmen habt ihr es fast nur Menschen zu tun. Natürlich spielt es in einem Fantasyland, aber auch da deckt Teil 1 nur ein paar Orte ab, die man sich leicht merken kann.
Realismus
Die Story folgt dem jungen Kvothe, wie er sich aus der Gosse zur Universität hocharbeitet und gelegentlich 2, 3 Abenteuer bestehen muss. Ein Riesenfaktor ist dabei seine Armut, die ihn immer wieder vor neue Herausforderungen stellt und ihm einige Wege verbaut. Ich muss sagen, dass ich diesen Realismusteil abartig liebe. Ich kann sie nicht mehr lesen, die Reichen, die sich nie Sorgen um irgendwelche Ressourcen machen müssen, wo immer genug von allem da ist. Das ist hier nicht der Fall, und das Leben geht ziemlich schonungslos mit Kvothe um. Sein Leid, seine Verzweiflung, aber auch sein Stolz sind in meinen Augen extrem realistisch und nahbar gezeichnet, und das beeindruckt mich bis heute zutiefst.
Stil
Trotzdem ist die Geschichte nicht nur traurig. Rothfuß hat einen sehr gewitzten, pointierten Stil, was in tollen und mitunter sehr scharfzünnigen Dialogen sichtbar wird. Die Geschichte wird von Kvothe in der Ich-Perspektive erzählt (was btw selten in dem Genre auf diesem Niveau ist), dadurch gibt’s gleich ein paar puns mehr.
Und, zuletzt: Was wäre eine großartige Geschichte ohne Liebe? Im ersten Teil ist sie noch ganz zart, immerhin ist Kvothe noch jung (und in diesem Feld auch ein wenig dumm). Sein Love Interest ist so eigen wie er, aber ich mag ihre Art von Beziehung sehr gerne.
Fazit
Kurzum: Es ist kein ACOTAR, sondern richtige Fantasy auf einem beeindruckenden Sprachniveau (suck it, Rhys!), die sich dennoch auch an Anfänger im Genre richtet und einen nicht sofort brachial mit dem Worldbuilding überwältigt. Von daher: Lest „Der Name des Windes“, bitte! Fünf von fünf Sternen.