Titel: Playlist
Autor: Sebastian Fitzek
Verlag: Droemer
Erscheinungsdatum: 27. Oktober 2021
Seitenzahl: 400
Genre: Thriller
Klappentext
„Musik ist ihr Leben. 15 Songs entscheiden, wie lange es noch dauert.
Vor einem Monat verschwand die 15-jährige Feline Jagow spurlos auf dem Weg zur Schule. Von ihrer Mutter beauftragt, stößt Privatermittler Alexander Zorbach auf einen Musikdienst im Internet, über den Feline immer ihre Lieblingssongs hörte. Das Erstaunliche: Vor wenigen Tagen wurde die Playlist verändert. Sendet Feline mit der Auswahl der Songs einen versteckten Hinweis, wohin sie verschleppt wurde und wie sie gerettet werden kann? Fieberhaft versucht Zorbach das Rätsel der Playlist zu entschlüsseln. Ahnungslos, dass ihn die Suche nach Feline und die Lösung des Rätsels der Playlist in einen grauenhaften Albtraum stürzen wird. Ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit, bei dem die Überlebenschancen aller Beteiligten gegen Null gehen …“
Langrezi
Auch wenn Fitzek nie mein Lieblingsautor war, fand ich seine Werke doch bislang immer extrem kurzweilig. Deswegen sollte mir das Buch hier, das ich gewonnen habe, aus meiner Leseflaute helfen.
Das hat nur bedingt geklappt.
Das Buch startet mit einem grandiosen ersten Kapitel, das gleichzeitig schockiert und eine Menge Fragen aufwirft. Das war dann leider auch der spannendste Teil im ganzen Buch.
Die Geschichte
Alle meine Krittelpunkte im Überblick:
Es ist eigentlich eine Fortsetzung zu dem Buch „Der Augensammler“, allerdings wird das nirgends beworben oder irgendwie sichtbar gemacht. Jedoch besteht ein ziemlich großer Teil aus Erklärungen, was damals passiert ist, und ständig wird sich auf irgendwas, was da passiert ist, bezogen, quasi eine Nacherzählung in sehr lang. Ganz ehrlich, da hätte ich lieber das erste Buch gelesen.
Ein Mini-Spoiler folgt!
Es gab einen Moment in der Handlung, die mich komplett rausgerissen hat. Der Ermittler findet eine Leiche, jemand flieht. Offenbar tatverdächtig, vielleicht der Gesuchte? Man hat ihn ja gerade 3 Stunden durch die Stadt verfolgt. Egal, erst mal nach Hause und drüber murren, dass man keine Spur mehr hat. Während da ne Leiche liegt. Die gerade jemand umgebracht hat. Den man verfolgt hat. Drei. Stunden. Lang.
Egal, wie man das dreht und wendet, das macht einfach keinen Sinn, auch nicht mit dem Ende im Kopf. Das hat mich wahnsinnig gemacht, die ganze Zeit habe ich mich gefragt, wann die sich endlich um den Heini da kümmern, und dann kommt das einfach nie.
Der Stil
Uff. Also dass Fitzek kein Nobelpreisträger wird, ist ja nix Neues; muss er auch nicht. Aber hier fand ich den Stil unglaublich flach und vereinfacht und so, als hätte da niemand nochmal rübergeschaut. Ein 15-Jähriger, der das Wort „Reputation“ benutzt? Siiiiicher. Allgemein reden alle gleich und geben in ihrem ersten Monolog / Dialog ganz praktisch alle Informationen, die wir so brauchen. Dieses Prinzip wird erstaunlich konsequent durchgezogen.
Und zum Schluss das, was mich richtig kirre gemacht hat: diese erzwungene Art, Spannung erzeugen zu wollen. Die meisten Kapitel sind sehr kurz und bestehen aus „Auflösung – Rumgelaber – OH MEIN GOTT und schon wieder hatte er etwas gesehen, was ihn den Rest seines Lebens nicht mehr loslassen würde“ oder ähnliche hochdramatische Sätze, die dann im Folgekapitel damit aufgelöst werden, dass er seinen unrasierten Poschi im Spiegel gesehen hat oder so. Ja, diese Aufteilung ist in diesem Genre gängig, aber bei über 60 Kapiteln, die zum Teil nur eine Seite lang sind, wird dieses „OH MEIN GOTT“-Prinzip sehr zertreten, und irgendwann ist halt nichts mehr spannend, wenn ein abgebrochener Zehnagel spannend sein soll.
Die Playlist
Die Playlist ist ein Witz. Ich habe ja erwartet – und gehofft –, dass man ein bisschen mitraten kann, weil die Playlist ja Tipps geben soll, wie man zu dem entführten Mädchen kommt. Und als Escape-Game-Profi knoble ich echt gern. Aber hier gab es keinen Zusammenhang, nix hatte mit nix zu tun, es gab kaum eine Möglichkeit, mitzuraten. Die Charaktere hatten eine hanebüchene Idee nach der anderen und irgendwie hats dann nachher gepasst.
Fazit
Von den 3 oder 4 Fitzeks, die ich bislang gelesen habe, war das deutlich der schwächste, der mich nach dem ersten Kapitel auch überhaupt nicht mehr catchen konnte. Ich mochte die Charaktere nicht, den Aufbau, die ständigen Rückgriffe auf ein Buch, das wesentlich interessanter klang als das, was man gerade liest, und der Stil hat es auch nicht rausgerissen. 2 von 5 Sternen.