The Girl In Between

Titel: The Girl In Between
Autor: Laekan Zea Kemp
Verlag: Laekan Zea Kemp
Erscheinungsdatum: 30. September 2014
Seiten: 317

Genre: Fantasy, Young Adult, Romance

Zusammenfassung

Bryn Reyes hat das Klein-Levin-Syndrom. Manchmal schläft sie ein und wacht für Wochen oder Monate nicht mehr auf. Anders als andere Patienten fällt sie nicht in eine Art Koma, sondern verbringt die Zeit in einer Welt, die sie sich aus ihren Erinnerungen gebaut hat. Für sie ist die Vergangenheit ein realer Ort, bis eines Tages ein Junge in dieser Welt auftaucht. Und als ihre Symptome immer schlechter werden, scheint er der Schlüssel zu sein, um diese Krankheit zu verstehen, doch Bryn muss sich beeilen, denn nun steht ihrer beider Leben auf dem Spiel…

Vorwort

Mir hat das Thema – eine reale Krankheit verbunden mit einem leichten Fantasytouch – so gut gefallen, dass ich das Buch gleich für den Urlaub runtergeladen habe. Die guten Rezensionen klangen ebenfalls vielversprechend.

Langrezi

Jedoch hat mich das Buch in vielfachem Sinne enttäuscht, obwohl ich die Maße für ein Jugendbuch nicht so ganz hoch angesetzt habe. Dennoch habe ich den Kauf bereut.

  1. Die Protagonistin Bryn hat keinen nennenswerten Charakter. Sie tut einfach das, was der Story am meisten bringt, aber selbst nach dem Lesen wüsste ich nicht, wie sie in verschiedenen Szenarien reagieren würde, weil sie so blass geschrieben worden ist. Dasselbe gilt leider auch für alle anderen Charaktere in diesem Buch.
  2. Das einzige, was Bryn ein bisschen charakterisiert, ist ihr Selbstmitleid. Klar ist die Krankheit scheiße, aber stäääändig versinkt sie darin, wie allein sie ist, dass sie die einzig Unsichtbare sei etc pp. Bei der prom night ist mir etwas der Kragen geplatzt, als sie meinte, sie hätte keine Freunde – dabei hängt sie die Hälfte des Buches mit Felix und Dani rum, die für sie ständig alles stehen und liegen lassen.
  3. Das love pairing ist komplett vorhersehbar und langweilig. Am schlimmsten fand ich die Entwicklung – es gab nämlich keine. Die ganze Zeit haben die beiden Angst, und auf einmal lieben sie einander. Wieso sie das auf einmal tun, obwohl keiner der beiden Eigenschaften hat, die sie im mindesten liebenswert machen, weiß man als Leser nicht. Auch Bryns Freund bleibt charakterlich blass.
  4. Viele Dinge sind einfach nur als Filler im Buch. Z.B. Bryns Vater, der sie verlassen hat, oder ihr Ex-Freund Drew. Mit ihm erwartet den Leser eine wirklich schreckliche Highschoolliebesscheiße, die keinen Sinn ergibt und einen mehr als einmal an Bryns Verstand zweifeln lässt. Und keine dieser Szenen hat irgendeine Funktion für das Fortkommen der Geschichte oder für Bryns Leben. Drew kommt als wiederkehrendes Element vor, jedes Mal ist es nervtötend, und nie kommt dabei mal eine Veränderung vor. Das hat mich wahnsinnig gemacht.
  5. Die Story hat sehr viele Längen und bietet einen erschreckend niedrigen Spannungsbogen. Man will natürlich wissen, wer Roman ist und woher er kommt, aber die Auflösung wird so langweilig und ruhig erzählt, als würde man dem Leser nicht ein wenig Gänsehaut zutrauen. Damit das Ende dann doch etwas spannender wird, muss Bryn öfters Episoden haben, um Roman zu begegnen – auch hier wird dieses Element nur für die Geschichte genutzt, es wird nicht erklärt und einfach hingenommen.
  6. Große, große Logikpatzer (folgend ein kleiner Spoiler). Der deutsche Arzt sucht seit dem Tod seiner Tochter jemanden mit gleichen Symptomen und findet sie in Bryn, gibt endlich ein paar Infos zu ihrer Krankheit, spricht davon, wie dramatisch das alle sei – und fährt dann mitten in der Behandlung wieder nach Deutschland? Wtf?
  7. Das Ende ist offen, und es scheint ja schon einige Fortsetzungen zu geben. Ohne sie zu kennen, würde ich davon ausgehen, dass man die gesamte Story in einem Buch hätte unterbringen können, wenn man ein bisschen mit richtigem Timing und Spannungsaufbau gearbeitet hätte.

Fazit

Tolle Grundidee, miese Umsetzung. Ich bin mittlerweile richtig böse auf das Buch. So viel verschenktes Potential der Story, dazu die blassen Charaktere und ein nicht unbedingt überzeugender Stil. Für Nicht-Native-Speaker absolut machbar. Auch der Schwung in Richtung Fantasy tat der Story nicht gut; ich hätte mir gewünscht, sie hätten es ausgelassen. Damit hat die Story noch mehr Glaubwürdigkeit eingebüßt.
Ich gebe dem Buch einen Stern.

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